22. Juni 2014

Weißwurstfrühstück

Ab und zu muss ein bisschen Luxus sein, und zum Glück kann man in Shanghai für Geld alles kaufen! Und so steht das schon lange geplante Weißwurstfrühstück an - herrlich!! Frische Brezen vom deutschen Bäcker, lokal produzierte und sehr original schmeckende Weißwürste, und importierter Hausmachersenf... was will man mehr!








21. Juni 2014

Betriebsausflug auf chinesisch

Einmal im Jahr findet das sogenannte Company Outing statt - quasi Betriebsausflug auf chinesisch. Für die Mitarbeiter ein Highlight, und so wir auch schon Monate vorher von den jeweiligen Assistentinnen geplant. Dieses Jahr wurde der Ausflug mit allen Kollegen unseres Bereichs in Peking gemacht - also 5 Reisebusse voll. Nach 2 oder 3 Stunden Busfahrt am Freitag Nachmittag raus aus Peking waren wir also angekommen - in einem riesigen luxuriösen Hotelkomplex inmitten von Hügeln und Natur. Das Hotel wurde wohl erst kürzlich eröffnet, und ohne die Bauern und Landeigentümer zu fragen - auf jeden Fall haben die mit Erdhaufen und Geräten erst mal den Eingang versperrt. Nach ein bisschen Chaos beim Einchecken gings dann auch raus in die Sonne, zu ein paar Teambuilding-Aktivitäten, und einem Abendessen-Buffet. Natürlich gab es auch das ein oder andere Bier, und einige Gambei-Runden! Und zu späterer Stunde musste dann die Hotelbar herhalten.

Der nächste Tag war dann der Ausflug in die umliegende Natur: eine Busstunde entfernt ging es durch viel Grün (aber sehr viel künstlichen Wegen) hoch zu ein paar wohl sehr berühmten Höhlen; und nach dem Mittagessen unzählige Serpentinen hoch, gemütlich verweilen auf einer grünen Wiese inmitten von Bergen, und dann eine Wanderung quer durch einen dichten Wald, vorbei an Flüssen...angenehme Temperaturen mitten in der Natur - wer hätte das gedacht so nah an Peking dran! Ja, sowas bekommen wir Ausländer hier nicht so oft zu sehen...aber lernt es dann gleich viel mehr zu schätzen ;-)


17. Juni 2014

Fußball mitten in der Nacht

China befindet sich bekanntlich nicht in einer optimalen Zeitzone wenn es um die Live-Übertragung von Sportveranstaltung geht. So natürlich auch nicht bei der WM! Aber zumindest die deutschen Vorrundenspiele müssen live in der Sports-Bar geschaut werden! Und so gehts dann eben für die Spiele um Mitternacht bzw. 3 Uhr morgens in die Bar...nicht ganz einfach, aber nach einem kühlen Bier und mit entsprechender Stimmung lässt sich das alles durchhalten! :-)



15. Juni 2014

BBQ am See

Shanghai ist ja bekanntlich riesig - und so trifft man immer wieder auf überraschende Sachen, und das meist durch Zufall. Bekannte von einem Arbeitskollegen fahren zu einem Grill-Event irgendwo in Pudong. Und weil ich sonst auch nichts vor hab, komm ich eben mit. Gefühlt endlos geht es durch die Stadt, Richtung Flughafen, die Straßen werden breiter, die Gebäude weniger, die Umgebung grüner, bis wir in eine Hotelanlage einfahren - und dort befindet sich The Face, eine Bar an einem See, super ruhig, außenrum nur grün, nebenan ein Golfplatz - quasi wie Urlaub! Und das Essen ist auch super. Nur die Mücken werden am See irgendwann lästig - aber was gibt es auszusetzen bei einer so tollen Location! Ein toller Abend - der dann noch mit einem gefühlt endlosen Bar-Hopping durch Shanghai endet...

8. Juni 2014

Hinter den Kulissen der Schneider

Kurz vor Hochzeiten bin ich wie jedes Jahr beim Schneidermarkt, um mir ein traditionelles chinesisches Kleid (Qipao) schneidern zu lassen. Erster Besuch: Stoff aussuchen, Schnitt festlegen, Maß nehmen. Zweiter Besuch: erste Anprobe, Maße genau festlegen. Dritter Besuch: Eigentlich der letzte. Und weil das dieses Mal nicht so geklappt hat, und ich keine Zeit mehr habe, gehen wir also direkt dorthin, wo auch die Arbeit gemacht wird. Also raus aus dem 4-stöckigen Gebäude, in dem sich ein Laden mit Stoffen neben den anderen reiht, ein paar Straßen weiter durch chinesische Gassen, vorbei an einem Stoffmarkt mitten auf der Straße, hinein in die verwinkelten Gassen. Und dann sind wir da, ein mini kleines Haus, eine super schmale und steile Treppe hoch, erster Stock mit ein paar Nähmaschinen, wir gehen in den zweiten. Nähmaschinen, ein Bügelbrett, viel Stoff, viel Unordnung. Eine Mikrowelle, oben eine Matratze. Hier werden also die Kleider gemacht... also, Anprobe, abstecken, nähen, Anprobe, anpassen, bügeln, fertig... schon verrückt das mal gesehen zu haben!





3. Juni 2014

Mit dem Zug nach Lhasa

Nun wird auch dieses Ziel wahr: mit dem Zug nach Lhasa - nachdem das ja bei meinem letzten Besuch in Tibet vor 7 Jahren nicht geklappt hat! Bepackt mit ein paar Klamotten, und aber vor allem Essen, Trinken und allem anderen Notwendigen für 44 Stunden Zugfahrt treffen wir 8 uns in Peking am West-Bahnhof (ein unvorstellbar großes Gebäude - das kann sicherlich mit einigen Flughäfen mithalten ;-)). Sicherheitskontrolle und Boarding ist wie immer reibungslos, und schon sind wir im Waggon und beziehen unsere beiden Kabinen á 4 Personen! Die Fahrt kann also beginnen! Wie schnell oder langsam wohl die 44 Stunden vergehen, wie werden wir die Höhe vertragen, ist die Landschaft wirklich so spektakulär wie angekündigt und erwartet?

Um 20 Uhr gehts los, die Wägen rollen raus aus dem Bahnhof! Und damit wird dann auch zur Feier des Tages das erste Bier geöffnet! Musik in der Kabine, Snacks und Bier - ein gemütlicher und sehr lustiger Abend, bis uns die Schaffner dann doch zum schlafen auffordern! Und einige Stunden später wachen wir dann - nach überraschend angenehmem Schlaf auf - und sehen erst mal eine mond-artige Landschaft. Karg, Gestrüpp, hügelig, viele Windräder. Also erst mal Katzenwäsche, und natürlich Frühstück, Kaffee. Die Waggons sind mit Waschbecken, Toiletten (mal sauber, mal nicht so wirklich), heißem Wasser für Tee, Kaffee, Instantnudeln ausgestattet. Es gibt natürlich auch ein Bordrestaurant, das Essen wie auch Getränke, Obst etc wird auch mit Wägen durch die Waggons geschoben (aber wir vertrauen dann doch lieber dem mitgebrachten Essen). Es gibt also Kaffee, Toast, Nutella, Muffins und sogar gekochte Eier zum Frühstück! Irgendwann bleiben wir dann auch in einem Bahnhof stehen, kurz raus und die frische Luft genießen. Wenn nötig kann man sich am Bahnstein auch mit allem Notwendigen von Klopapier, Nudeltöpfen, getrocknetem Fleisch usw. eindecken.

Die Landschaft wird dann auch abwechslungsreicher, plötzlich ist alles grün. Überall sieht man Schafe, Yak-Herden, sehr vereinzelt ein paar Häuser oder auch nur Zelte. Im Hintergrund dann die Berge. Ein paar Mal fahren wir an riesigen Seen vorbei, tiefblau. Tiefblau ist auch der Himmel - welch Erholung für unsere Sinne, die eher meistens ein grau in grau aus China gewohnt sind! Wir erreichen Stunde für Stunde mehr Höhe, an einem Display im Waggon kann man das immer ablesen. Die Luft wird dünner, aber mit viel Trinken und wenig Bewegung gewöhnen sich unsere Körper schnell dran. Irgendwann sind wir dann schon auf über 3.500 m, in der zweiten Nacht gehts dann auf über 4.000 m und am höchsten Punkt sogar auf 5.000 m. Ja, alles ist schon etwas anstrengender, ein leichtes Kopfweh hat eigentlich jeder, und durch Düsen in den Kabinen wird dann irgendwann etwas Sauerstoff geblasen. Aber die Landschaft ist spektakulär, Berge mit weißen Gipfeln im Hintergrund, und irgendwann fahren wir dann über Permafrost-Boden. Tollstes Wetter, tiefblauer Himmel, ein paar weiße Wolken. Ein Genuss für die Augen. Noch ein Stopp an einem Bahnhof - die Luft ist einfach wahnsinnig gut, so klar! Und auch etwas kälter als wir das gewöhnt sind.



Was macht man also so lange in einem Zug? Die Zeit verging überraschend schnell - entweder ein bisschen Lesen, Film schauen, einfach nur aus dem Fenster schauen, schlafen...Nudeltöpfe essen, durch die Waggons laufen und sich freuen nicht die "Holzklasse" mit 6er Kabinen gebucht zu haben, Ich-packe-meinen-Koffer spielen, nachlesen wie diese Bahn entstanden ist, sich unterhalten ... gute Frage, aber die Zeit ist viel schneller vergangen als erwartet/befürchtet! Denn dann ist mehr und mehr Zivilisation zu sehen, kleinere Dörfer, Menschen, mehr Verkehr auf den Straßen.

Und schon sind wir in Lhasa angekommen, 3.600 m über Null! Auch hier ein riesiger Bahnhof. Aber schon etwas erschreckend wie viel Polizei und Militär überall rumsteht; und auch überall die Eisengestänge und Feuerlöscher, für den Fall dass sich mal wieder jemand anzündet und dann damit "gefangen" und gelöscht wird. Das sehen wir dann auch als "Standard-Ausrüstung" an allen öffentlich Orten...

Der Fahrer bringt uns in die Stadt zum Hotel direkt im Zentrum. Und weil es noch hell und super Wetter ist, gehen wir dann auch gleich an den zentralen Platz Lhasas, Borkhar Square, vor dem Jokhang Tempel. Das Stadtbild hatte ich noch vom letzten Besuch im Kopf, die 3- oder 4-stöckigen Gebäude mit den bunten Fenstern und Giebeln. Die vielen Tibeter, die um den Tempel herumpilgern, mit ihren markanten dunklen tibetischen Gesichtern. Aber ansonsten hat sich nach den Unruhen vor einigen Jahren einiges geändert: Sicherheitschecks vor dem Platz, überall Militär, auf den Gebäuden die Wachposten, die die Umgebung beobachten, und anstatt den vielen Marktständen gibt es nun - wie in jeder chinesischen Stadt - die kleinen garagengroßen Läden im Erdgeschoß der Gebäude mit allem möglichen gleichen Krimskrams. Auch Lhasa ist chinesisch-touristisch geworden...aber überraschenderweise sind nicht extrem viel Touristen unterwegs, und wenn man daher diese Punkte ausblendet - Lhasa ist einfach faszinierend, wunderschön, die Tibeter könnte man stundenlang beobachten...

Nach einer Runde um den Tempel genießen wir ein tolles Essen über den Dächern mit Blick auf den Platz & Tempel ... und vom Dach unseres Hotels nachher noch den Sonnenuntergang hinter den Bergen. Und weil das Ganze in der Höhe nicht ganz unanstrengend ist, endet der Abend relativ früh.



Ein Sightseeing-Tag in Lhasa steht auf dem Programm: als erstes der Jokhang Tempel im Zentrum Lhasas. Vor dem Tempel sind bereits wieder unzählige Pilger unterwegs, die sich auf den Boden werfen. Auch das Innere des Tempels ist sehr voll, allerdings dürfen wir als Touristen neben der Schlange vorbei, durch die kleinen Kammern im Tempel; und dann hinauf in den ersten Stock, ins Freie, mit Blick auf die tollen Verzierungen, das viele Gold, und mit dem fantastischen Blick über den Borkhar Platz über die Dächer von Lhasa, bis hinüber zum markanten Potala Palace!



Der ist dann auch der nächste Stopp, nach einer kurzen Kaffee-Pause. Er ist einfach beeindruckend, die Größe, die Farben, die Architektur, und dazu der tiefblaue Himmel! Auch hier gibt es Sicherheitskontrollen bevor man den Platz vor dem Tempel betreten kann. Mönche gibt es hier kaum noch, nur vereinzelt (aber wohl auch eher zum Zweck der Authentizität). Über viele Stufen geht es Schritt für Schritt hinauf - und anstrengend ist das in dieser Höhe! - in die unterschiedlichen Bereiche hinein. Und der Blick von oben ist gigantisch! Über die Stadt hinweg, die Bergketten im Hintergrund. Wieder unten angekommen drehen wir noch eine Runde um den Palast, überall sind auch hier die Pilger in ihren traditionellen Gewändern zu sehen, mit den kleinen Gebetsmühlen, und auch immer wieder die Gebetsmühlen an denen man drehen kann. Aber auch hier ist das Militär Teil der Szenerie...

Den Nachmittag lassen wir ausklingen bei einem kühlen Bier auf einem der Gebäude in der Stadt...und einem tollen tibetischen Abendessen. Auch den traditionellen Markt am Abend neben der Hauptstraße lassen wir uns natürlich nicht entgehen, viele Verkäufer sitzen mit ihren Waren am Boden auf Decken und versuchen die Kunden anzulocken. Und dann fordern die vielen Treppen, Eindrücke, die Höhe und die starke Sonne ihren Tribut und alle sind wir ziemlich k.o. und freuen uns auf eine entspannte Nacht.

Am zweiten Tag besuchen wir nach einem gemütlichen Frühstück und Check-out das Sera Kloster, ein großes Areal am Fuße eines Berges. Angenehmerweise, und da wir anscheinend früh dran waren, waren wenige Touristen aber dafür relativ viele Einheimische unterwegs, in den Gassen von Kapelle zu Kapelle. Aber auch hier sahen wir nur wenige Mönche. Nichtsdestotrotz war es ein schöner Abschluss dieses Kurzbesuches! Nach einem tollen lokalen Mittagessen ging es dann auch schon Richtung Flughafen, und der kurze Trip war viel zu schnell wieder zu Ende - dieses Mal auch leider ohne Ausflüge in die Umgebung und durch Tibet...aber auf jeden Fall trotzdem sehr lohnenswert, und eine ganz andere aber tolle Erfahrung mit der Zugfahrt!

Die wirklichen Eindrücke sind viel besser auf den Fotos auf Picasa zu sehen - viel Spaß!