26. April 2014

Super Mario Kart - in echt

Kart fahren wollten wir hier ja schon lange mal - und dann hatte David seinen 30. Geburtstag, und da bietet sich ein solches Geschenk natürlich an. Aber wenn dann schon richtig: Mario Kart! Und das geht so: man nehme ca 15 Leute, die Spass verstehen; bestellt sich bei Taobao (online Händler bei dem es alles - wirklich alles - und zum Schnäppchenpreis gibt) ein Kostüm eines der Charaktere wie Mario, Luigi, Princess Peach, Pilz, etc; findet einen Termin; trifft sich zur Einstimmung zum gemeinsamen Umziehen, fährt durch die halbe Stadt (und erntet viele komische Blicke), und fährt dann Kart! Sooooooo lustig :-)



20. April 2014

Formel 1 in Shanghai

Wenn schon ein Formel 1 Rennen vor der Haustür stattfindet, dann muss man da eigentlich auch mal hingehen! Noch dazu wenn die Rennstrecke nur 15 U-Bahn-Stopps und ohne Umsteigen von der Haustür entfernt liegt! Erster Tag: das Wetter ist ziemlich bescheiden, es regnet. Aber sowohl der Porsche Cup als auch das Qualifying finden natürlich trotzdem statt! Und ist vielleicht sogar interessanter als bei trockener Strecke! Wir sitzen am Ende der langen Geraden kurz vor dem Ziel, und so sehen wir neben stark abbremsenden Autos auch einige Überholmanöver und Dreher! Seit dieser Saison benötigt man auch nicht mal mehr Ohrstöpsel, so leise sind die Motoren inzwischen geworden! Viel interessanter ist aber natürlich der zweite Tag, als das richtige Rennen stattfindet! Die Ränge sind voll, auf der Gegentribüne sitzen unzählige Kimi-Fans, Deutsche und Brasilianer! Und das Wetter ist auch besser! Insgesamt ein spannendes Rennen, mit einigen Manövern quasi direkt vor uns - nur leider war Vettel nicht so wirklich schnell... Und natürlich kann man sich nicht vorstellen, welche Menschenmassen nach einem solchen Event in Richtung U-Bahn strömen. Aber wird alles von hunderten Sicherheitskräften sauber mit vielen Schlangen und etappenweisen Absperrungen geregelt!

…und Frohe Ostern!














18. April 2014

Durch den schönsten Teil Chinas: Yunnan

Out-of-office-Meldung an, Computer aus, Urlaubsmodus an, und ab zum Flughafen - 8 Tage Urlaub im Südwesten Chinas in der Provinz zusammen mit Lilly, Christian und Kathi stehen vor mir! Am Flughafen in Lijiang vorbei an den Schwarztaxis, aber auch die Taxifahrer fahren nur nach Pauschale (was der Polizist nebenan gleich mal bestätigt). Also dann doch lieber die Schwarztaxis? Hm, alles mal ein bisschen beobachten - aber wirklich weit nach unten handeln lassen sie sich nicht, vor allem weil sie alle die Preise vorher absprechen, oder wieder mitten in die Preisverhandlungen mit höheren Preisen reinplatzen. Irgendwann fragt dann mal einer, zu welchem Guesthouse ich eigentlich muss - und mit meinem bisschen Chinesische versteh ich dann, dass er das kennt. Und dann kommen wir drauf, dass er auch schon die anderen drei heute mittag gefahren hat, ist sogar noch im Naiv gespeichert. Zufälle gibt's! Nur da hat er wohl etwas zu wenig verlangt, was ich jetzt eben mehr zahlen darf ;-) Quer durch die Nacht geht's auf kleinen Straßen nach Baisha, einem kleinen Ort außerhalb von Lijiang. Und teilweise frag ich mich schon, wo der mich hinfährt, vor allem als die Gassen nur noch einspurig werden. Aber irgendwie und irgendwann kommen wir dann doch noch an - und es ist Zeit für ein Bier! Die netten Leute vom Guesthouse machen sogar noch leckeren gebratenen Reis für mich! Jetzt kann der Urlaub beginnen!


Baisha & Shuhe

Wecker klingelt, also raus: tiefblauer Himmel, super Sicht auf einen schneebedeckten Berg, ein total gemütliches, authentisches Guesthouse - kann ein Tag besser starten? Klar, erst mal mit einem Frühstück ;-) Gemütlich geht's dann mit den Fahrrädern einmal quer durch den Ort - immer schön langsam, denn aufgrund der Höhe von 2400 m über Null, und Fahrrädern etwas minderer Qualität und ohne Gangschaltung ist das einigermaßen anstrengend, die kommenden Hügel = Berge legen wir dann wegen Urlaubsmodus auch teilweise schiebend zurück! Erst einmal geht's raus aus dem kleinen Ort - aber egal wohin man blickt, es werden neue Häuser gebaut! Vermutlich um sich schon mal auf den Touristenansturm vorzubereiten, der sich derzeit aus Lijiang in die naheliegenden alten Dörfer ausbreitet. Aber erstaunlich mit welchem Aufwand das gebaut wird - in unvorstellbarer Handarbeit, und mit viele Holzverzierungen! Weiter geht's der Nase nach (und mal blind den Ausschilderungen von irgendwelchen Sehenswürdigkeiten folgend, wobei wir noch nicht wissen was da genau dahinter steckt), Richtung Jade Dragon Snow Mountain, der von überall sichtbar ist mit seinem weißen Gipfel. Wir fahren durch kleine Dörfer - der Lebensstandard ist hier schon ein anderer, die Leute leben in einfachsten Verhältnissen! Touristen sieht man nur an entsprechenden "alten Tempeln" (die schon sehr renoviert und neu aussehen), oder irgendwelchen Kulturstätten, in denen offensichtlich die lokale Kultur der Naxi-Minderheit den "normalen" Chinesen vermittelt werden soll. Aber da das alles doch einen extrem überhöhten Eintrittspreis hat (und erfahrungsgemäß für westliche Touristen nicht wirklich attraktiv ist), genießen wir lieber die Sonne und den Ausblick, den wir nach einigen Serpentinen auf das karge, teilweise wüstenartige Land und die umliegenden Hügel haben. Auch der berühmte Rosenbaum kann natürlich nicht ohne Eintritt besichtigt werden, und 130 RMB war dann doch etwas zu teuer. Aber zumindest wegen einem Spaß hat sich der Weg dorthin gelohnt: wie immer wird der Weg von Marktständen gesäumt, und dieses Mal, kaum steigen wir auf die erste von 3 Stufen vor dem Tempel, fangen 3 in Tracht gekleidete Frauen zu singen an - wie auf Knopfdruck! Klar wollen sie Geld von uns…also schnell wieder weg! Und endlich geht's wieder bergab - und eine kurze Pause im Schatten einiger Bäume mit Blick auf kleine Seen und unseren Berg ist wohlverdient! Und dieser Anblick mit tiefblauem Himmel, kleinen weissen Wölkchen, schneebedecktem Gipfel, blühenden Bäumen, frühlingshaftem Grün ist einfach toll!

Das ist dann auch genug mit der Anstrengung, und wir fahren zurück in unser Dorf - quasi ohne einmal in die Pedale zu treten. Wir schlendern noch ein bisschen durch den Dorfkern (= eigentlich nur eine Straße mit Kopfsteinpflaster, gesäumt von kleinen alten Gebäuden mit Restaurants, Läden, Souvenirhändlern, Cafés), und entdecken dann auch unser Lieblingscafé: einen schicken Innenhof mit vielen Blumen! Genau das richtige für ein tolles Essen - und den besten Lava Cake ever! Was für ein entspannter Nachmittag in der Sonne! Und weil die Sonne hier oben doch etwas stärker ist als wir das gewöhnt, sind wir dann auch entsprechend kaputt - Zeit für ein gemütliches Bier auf unserer Terrasse, mit unschlagbarem Blick! Und wie es der Zufall so will, gibt's abends ein Lagerfeuer mit traditionellem Naxi-Tanz und chinesischem Barbecue im Innenhof unseres Guesthouses!


Der nächste Tag beginnt wie der vorherige: ziemlich perfekt in jeder Hinsicht! Und bei dem tollen Wetter muss dann doch ein Besuch im nahe gelegenen Shuhe sein! Lijiang sollten wir der Empfehlung unserer Unterkunft zufolge besser meiden - zu überlaufen, zu künstliche, zu viele chinesische Touristengruppen. Shuhe liegt gleich neben an, und ist mit dem Bus von Baisha aus in ein paar Stopps zu erreichen! Lilly und ich machen uns also auf den Weg - und im Vergleich zu Baisha ist auch Shuhe bereits ziemlich touristisch - zumindest vorbereitet auf die Anstürme! Aber wir scheinen Glück zu haben, es ist fast nichts los in den Gassen der Altstadt, wir sehen nur ganz wenige Touri-Gruppen! Dafür wird kräftig gebaut vor der Hauptsaison! Und mehr als genug Restaurants, Marktfrauen und Läden sind auf den Ansturm vorbereitet! Wir genießen die Ruhe und laufen durch die Gassen, vorbei an den Kanälen, bis wir dann deinen guten Yunnan-Kaffee genießen! So entspannt kann Sightseeing in China also sein…


Zurück in Baisha, organisieren wir noch die Weiterreise - der sehr hilfreiche Eigentümer unseres Guesthouses (Baisha Holiday Resort - sehr zu empfehlen! Und speziell auch auf westliche Individualtouristen fokussiert) organisiert uns Transport zum Bus, Bustickets, gibt uns Tipps für die weiteren Ziele - so wird vieles einfacher! Also fehlt nur noch die Kopfbedeckung für die nächsten Tage! Und der Tag kann ausklingen bei einem Sonnenuntergang auf unserer Terrasse und einem kühlen Bierchen!



Tigersprungschlucht

Mit dem Bus fahren wir ein paar Stunden Richtung Norden, Berge rauf und wieder runter, nagelneue Autobahnen entlang, bis zum Startpunkt unserer zweitägigen Wandertour (in einem Bus voller Ausländern, Chinesen machen sowas in der Regel nicht, sondern werden in Gruppen von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt zu Restaurant zu Unterkunft gefahren): Qiaotou. Unser Gepäck fährt praktischerweise zum Ziel weiter, sodass unser Wanderrucksack auf das Notwendigste für eine Nacht beschränkt ist. Also nochmal eincremen, und los geht's, gemütlich ein paar Kilometer den Berg hinauf, mit wenigen anderen Touristen. Doch die Gruppe zieht sich bald auseinander, sodass wir den Weg quasi für uns haben! Nur der ein oder andere Esel, der die "Fußkranken" (oder Faulen) mitnimmt, kommt ab und zu vorbei! Und dann dieser Ausblick! Schnell legen wir einige Höhenmeter zurück, sehen auf die umliegenden Hügel mit Reis- und anderen Feldern, hinunter zum Fluß, ab und zu vorbei an kleinen Dörfern oder nur Häusern. Teilweise könnte man auch den Eindruck haben, irgendwo in Europa in den Bergen zu sein (wenn man ein paar chinesische Details wie Reisfelder, Dachgiebel, Müll am Wegrand, chinesische alte Frauen die Wasser, Süßigkeiten und Gras verkaufen oder gegen eine Gebühr ein Foto "erlauben" ignoriert)! Dann wird der Weg doch ganz schön steil, und ist vor allem ganz schön staubig, und inzwischen brennt die Sonne ziemlich erbarmungslos auf uns herunter (wobei wir uns überhaupt nicht über das traumhafte Wetter beschweren dürfen, besser geht's nicht!!). Kurz gibt's noch eine Stärkung in Form von Wasser und Snickers (die ultimative Notfall-Versorgung in China), und ein paar amüsante Augenblicke, denn es gibt natürlich auch hier ein paar Chinesen, perfekt ausgerüstet, die Ladies vermummt um ja nicht einen Grad Bräune abzubekommen, lassen sich von den Eseln nach oben tragen. Ok, bis auf eine, die hatte Armani-Plateau Schuhe an, und ein Sonnenschirmen dabei. Und nach den sogenannten 28 Kurven, über 450 Höhenmeter und anstrengende 2,5 km erreichen wir dann auch einigermaßen k.o. den höchsten Punkt der Wanderung, auf über 2600 m! Und der Ausblick auf die gegenüberliegende Bergkette mit 5000 m hohen Bergen, die teilweise noch schneebedeckt sind, ist gigantisch und einfach atemberaubend! 


Nun ist der härteste Teil geschafft, und es geht über kleine Wege bergauf und bergab einige Kilometer weiter, immer wieder mit tollem Blick auf die Gipfel, aber auch runter in die tiefe Schlucht (und die Touristen-Aussichtsplattformen, wo sich die Busse sammeln). Endlich kommen wir dann auch zum ersten kleinen Dorf, und gönnen uns eine kurze Erfrischungspause - Staub abwaschen (oh ja, da ist eine gute Schicht auf der Haut!), Sonnencreme erneuern, Flüssigkeit tanken. Der weitere Weg führt uns relativ eben in Richtung Guesthouse, ein paar Ziegenherden treffen wir noch, und geniessen den Ausblick nach oben wie auch nach unten, denn rechts geht es schon teilweise sehr steil in die Tiefe Richtung Fluss! Und endlich sind wir da, beim Halfway Guesthouse auf 2400 m, unserer Übernachtungsgelegenheit! Ein kleines Paradies da oben und für die Verhältnisse, mit einer tollen Terrasse, Blick auf die Bergkette - und einem kühlen Bier. Wie passend zum Sonnenuntergang! Doch dann wird's auch Zeit für eine Dusche (so dreckig waren die Füsse in den Schuhen noch nie!), ein bisschen Hautpflege (oh ja, da haben wir ein bisschen Farbe bekommen!) und ein leckeres Abendessen! Und Zeit, kaputt ins Bett zu fallen nach dem doch etwas anstrengenden aber fantastischen Tag!


Guten Morgen & Frühstück! Und schon spitzt die Sonne hinter den Gipfeln hervor! Ein weiterer Tag mit super Wetter steht bevor! Die letzte Etappe dieses Abschnitts liegt vor uns, nur noch etwa 2 Stunden relativ einfacher weg, gemeinsam mit Ziegen, vorbei an einem schönen Wasserfall, bis wir bei Tina's Guesthouse ankommen, wo auch unser Gepäck lagert! Geschafft, eine super Tour! Insgesamt war die Strecke 26 km lang, über 1100 m rauf und auch wieder runter, in etwa 8 Stunden (mit ein paar Pausen…)!

Aber das soll's noch nicht gewesen sein! Nach einer kurzen Pause starten wir zur nächsten Etappe, dieses Mal runter in die Schlucht! Weitere 3 Stunden liegen vor uns! Zuerst einmal geht's 45 Minuten bergab, auf gut präparierten Wegen/Steigen/Felsen/Treppenstufen. Wir haben Glück, nur vereinzelt sind die Touristen um diese Uhrzeit bereits unterwegs, aber es ist bereits wieder relativ warm. Und dann sind wir unten in der Schlucht, wo laut Legende irgendwann mal ein Tiger über die engste Stelle gesprungen ist (immerhin noch 25 m breit). Das Wasser rauscht mit einer unglaublichen Geschwindigkeit und Gewalt durch die engen Stellen der Schlucht, und wir genießen die Kühle hier unten - bevor wir uns an den anstrengend Aufstieg machen. Nun sind auch einige chinesische Getränkeverkäufer bereits unterwegs, und die Esel stehen im oberen Drittel als Aufstieghilfe bereit - schön aufgereiht auf jeder Stufe! Unten muss jeder selber über die Stufen und Leitern klettern! Aber auch hier wäre Abhilfe möglich, Sänften stehen bereit! ;-) Wir meistern das natürlich so - aber umso besser ist dann das "Gipfelbier"! Und die Dusche tut gut … bevor wir uns mit dem Bus auf den Weg weiter Richtung Norden machen…



Shangri-la

Eine mehrstündige Busfahrt liegt vor uns - in einem kleinen, alten 8-Sitzer. Aber der scheint keine Schwächen zu haben, zumindest dem Tempo nach zu urteilen, mit dem die Fahrerin die Serpentinen raufjagt! Zuerst noch am Fluss im Tal entlang, entfernen wir uns von den Gipfeln - doch die nächsten warten schon bald auf uns. Aus der Ferne sehen wir immer wieder welche, während wir uns über unzählige Kurven den Berg hinaufschlängeln, bis wir auf der Hochebene von Shangri-la auf 3300 m angekommen sind. Und ja, das Bild erinnert an Tibet. Die Häuser, die Landschaft, die Leute, die bunten Gebetsfahnen! Wir werden am Eingang zur Altstadt abgesetzt - und haben dann doch etwas Mühe, unsere Unterkunft zu finden - mit English (und meinem sehr Basis-Chinesisch) kommt man nicht wirklich weit. Aber so laufen wir eben eine Runde durch die Altstadt (die eher den Eindruck eines Dorfes macht, da läuft auch mal ein Büffel rum), und irgendwie finden wir sie dann doch! Und sie stellt sich auch hier als gute Wahl heraus (Kersangs Relay Station). Saubere Zimmer, ein sehr netter Eigentümer, und eine Terrasse mit dem wahrscheinlich besten Blick der Altstadt, direkt auf den Goldenen Tempel! Und das bei Sonnenuntergang. Ja, da lässt es sich aushalten! Und die Eigentümer hatten ein Wahnsinns Glück: Im Januar ist in der Altstadt ein Feuer ausgebrochen, und hat über 240 Häuser zerstört - es ist ein erschreckender Anblick, etwa 2/3 der Altstadt liegen in Schutt - und das Feuer stoppte genau vor unserer Tür. Viele Giebel sind angekohlt; ein paar Meter liegt Gestein, ein paar Wände stehen noch…


Wir brechen noch zu einer kurzen Tour durch den erhaltenen Teil der Altstadt auf - sehr viele kleine Geschäfte (ja, das wiederholt sich…ist in jeder Altstadt so), aber dann auch gleich im Anschluss die Neustadt mit den hässlichen Bauten und typisch chinesischem Gesicht - und einem ziemlich bizarren Gebäude, dass offensichtlich nur so breit ist wie ein Zimmer, eigentlich mehr eine Fassade, aber einige zig Meter lang! Na dann wieder zurück in die Altstadt, vorbei am Dorfplatz vor dem Tempel, wo der alltägliche "Volkstanz" stattfindet - zum allgemeinen Mitmachen - und auf die Suche nach was Essbarem! Uns wurde ein Inder empfohlen - und die Empfehlung war super! Klar, ist nicht gerade lokale Küche, aber etwas Abwechslung schadet ja nicht! Achja, und hatte ich erwähnt dass es hier oben ganz schön kalt ist?! Da mussten alle mitgebrachten Kleidungsschichten ihren Dienst erweisen…so 0 Grad nachts, 15 Grad tagsüber, wobei das mit der starken Sonne dann doch sehr angenehm warm war!

Der nächste Tag steht ganz im Zeichen von Tempelbesuchen! "Mini-Potala", wie das Kloster Songzanlin etwas außerhalb der Stadt auch genannt wird, wollen wir erkunden. Und ja, es sieht schon ein bisschen so aus, allerdings ist es natürlich kleiner - aber auf jeden Fall sehr sehenswert! Vor allem der Blick vom gegenüberliegenden Hügel ist beeindruckend! Wir erklimmen die Stufen, und besichtigen die einzelnen Tempelhallen - schon sehr sehenswert! Auch ein paar Mönche laufen uns über den Weg, und in einem etwas "untouristischeren" Tempel nehmen sie dann gerade ihr Mittagsmahl zu sich!



Zurück in der Stadt, laufen wir einen Teil durch die Neustadt zu Fuß - ein bisschen China-Erkundung für die drei Gäste ;-) Und natürlich schauen wir uns auch den Tempel vor unserer Haustür von innen an - an sich nicht sonderlich sehenswert, aber die größte Gebetsmühle steht hier, unübersehbar in Gold. Und wer stark genug ist (in der Gruppe), kann sie dann auch drehen! Ja, klar haben wir das auch versucht…und mit etwas Unterstützung dann auch geschafft! Was für ein Spaß für die Chinesen ;-) Und welche schöner Blick auf die Altstadt von hier oben!


So, und dann kommt das anstrengendste Abendessen, das ich je in China bestellt habe: es sollte Hotpot geben (quasi eine Art chinesisches Fondue), das wir am Vorabend entdeckt haben. Leider spricht niemand auch nur ein Wort englisch in dem Laden (und wie gesagt, ich nur sehr sehr wenig Chinesisch), und leider sind die Optionen für die Bestellung so kompliziert. Schlau wie wir sind, haben wir die eine Seite Menü schon am Tag vorher mitgenommen, und der Übersetzungs-App sei dank, zumindest ansatzweise übersetzt (Rindermagen bzw. alles mögliche vom Yak werden wir also hoffentlich vermeiden). So, wir sind also die ersten Gäste, was auch sehr gut ist, denn so hat die Bedienung mehr als genug Zeit, uns klar zu machen, wie das hier funktioniert. In kurz: es gibt 3 verschiedene Größen zu verschiedenen Preisen. Dann kann man sich die Art der Suppe aussuchen, scharf oder nicht. Dann gibt es Option A und B, A enthält quasi alles vom Yak, B hat Huhn, Fisch und noch paar andere Sachen. Und dann gibt's aber auch noch die Gemüse-Option. So, und dann kann man aber je nach Preis nur Teile der einzelnen Optionen auswählen, nämlich je nach Nummerierung. Alles klar? Also für uns am Ende (so 15 Minuten mit Händen und Füßen und paar Wörtern chinesisch von mir, und minutenlangen Erklärungen der Bedienung) dann ganz klar. Und das Wichtigste: es war ein super Abendessen! Und auf jeden Fall unvergesslich!


Dali

Und schon sind wir wieder auf dem Weg zum Bus - dank netter Leute besitzen wir dann auch gleich ein Ticket. Und weil wir noch etwas Zeit haben, war die Idee, vor dem Busbahnhof zu warten. Tja, schlechte Idee, wenn man 4 Ausländer ist, 2 mal blond, 1 mal rotblond, 1 mal lockiges Haar. Da waren natürlich sofort 10 oder 20 Chinesen vor Ort, die uns gerne irgendeine Tour andrehen wollten. Aber wir hatten dann schon unseren Spaß, die fanden das wiederum gut, dass wir (also ich) ein paar Brocken  Chinesisch sprechen, und so hatten wir dann eine lustige Zeit. Phänomen: Ausländer plus ein paar Chinesen zieht unglaublich viele andere Chinesen an. Und so stand dann eben plötzlich eine Traube Chinesen um uns rum. Bis dann einer ein Foto wollte. Mit seinem iPad, aber bitteschön doch vor dem Eingang wo "Busstation" steht. Sag ich zum Spaß 20 RMB … sagen die anderen Chinesen: "pro Person" :D Natürlich hat er dann sein Foto bekommen, sind wir ja schon gewöhnt!

Also, los geht's in Richtung Dali, 6 Stunden in den Süden, wieder quer durch die Berglandschaft mit tiefen Schluchten und hohen Gipfeln. Doch dann änderte sich die Vegetation auf einmal, rote Erde, dann grüne Felder und viel Gemüse-Anbau. Und dann waren wir da, im warmen Dali, kurze Hose & T-Shirt Wetter! Und oh schreck, zig Millionen an Chinesen?! Was ist denn hier los! Blöderweise müssen wir erst mal durch die Altstadt, und das eben auf dem am meisten touristisch besuchten Weg…und dann wieder halb zurück zum Hotel. Oh welch Glück, es war etwas abseits der Touri-Straßen, sehr ruhig. Ja, und weil es nicht reicht dass Dali sowieso einigermaßen beliebt ist, waren wir grad zum 10-tägigen Pferdemarkt gekommen, wohl einer wichtigen Feierlichkeit! Na dann, rein ins Getümmel. Glücklicherweise beschränkt sich die Hauptaktivität des Marktest auf wenige Straßen, und der erst der wirklich netten alten Gassen ist einigermaßen angenehm! Und bietet kulinarisch alles was man brauch! Mengen an Gemüse sind vor den Restaurants gestapelt, man kann sich also aussuchen was man nachher im Kochtopf sehen will! Und von der Stadt aus (und am besten von der Dachterrasse unseres Hotels) sieht man dann auch super die Bergkette auf der einen Seite, ein paar Tempel am Fuss des Berges, die berühmten (aber hässlichen) Pagoden (damit ist entschieden, dass wir die nicht besuchen werden), und auf der anderen Seite den Erhai See - eine schöne Lage! 



Dali ist auch seit vielen Jahren bei Backpackern bekannt und beliebt, und hat deswegen eine entsprechende Infrastruktur für Ausländer. Zum Beispiel super Frühstück, an einem Tisch in der Sonne in einer ruhigen Gasse. Oder eine Bäckerei, die einer deutschen gehört und super Brot, Kuchen, Eis, Frühstück, Kaffee…. hat! Super Urlaub für mich, und Christian stürzt sich derweil lieber in die Massen - China-Erfahrung sammeln, während ich mich davon erhole ;-) Aber klar erkunde ich dann mit Lilly auch etwas die Geschäfte und Straßen, die lokalen Gemüsemärkte (die einfach immer wieder genial sind), irgendwann treffen wir dann auch wieder auf Kathi, dann "finden" wir eine Kirche mitten in den engen Gassen! Und so viele tolle Cafés, so viele Restaurants, Teeläden, Kaffeeläden. Und dann wieder ein chinesischer Markt. Oder die ganzen Marktstände, die wegen der Feiertage da sind - plötzlich ein "Tattoostudio" neben dem anderen - Hygiene ist was anderes! Klar muss dann auch mal ein bisschen Teeprobe sein - und schon ist er gekauft! Dianhong Tee, roter Tee der speziell aus der Gegend kommt (und er ist auch lt. meinen Kollegen gut!!). 


Kurze Stärkung bei der deutschen Bäckerin, und los geht's zum oberen Teil des Marktes! Pferde sehen wir keine, dafür aber Unmengen an Tee und Gewürzen in Jutesäcken, diverses Gemüse, und alles was der Chinese eben so braucht wenn er auf dem Markt einkaufen geht! Anscheinend kommen auch viele Händler aus Tibet und verkaufen hier ihre Heilmittelchen. Da einige Menschenmassen schon wieder weg sind am späten Nachmittag, ein super Erlebnis da durchzulaufen! Und er hört gar nicht mehr auf…


So, dann wird's aber jetzt auch endlich mal Zeit für Entspannung: bei einer guten Fuß- & Nacken- bzw. Körpermassage. Ah, wie toll! Und damit neigt sich der Urlaub eigentlich schon dem Ende zu…der letzte Abend ist angebrochen! Am nächsten Tag geht's nach einem Alpen-Frühstück (ratet mal wo) mit dem Bus in einer endlosen eigentlich 5-stündigen Fahrt, aber mit 2,5-stündigen Stau zurück nach Kunming - und mit ein bisschen Glück und einem schnellen Taxi-Fahrer erwische ich dann doch noch meinen Flieger zurück nach Shanghai - während für die anderen drei am nächsten Tag der Ausflug zu den Reisterrassen im Süden auf dem Programm steht!

Was für ein toller Urlaub - im wohl schönsten Teil Chinas! Sehr zu empfehlen…zur Einstimmung die Bilder auf Picasa!

7. April 2014

Zum Anfang ein bisschen von allem, und zu Fuß quer durch Shanghai

So, das Ziel der drei ist China kennen zu lernen. Was eignet sich da besser als ein paar Facetten Shanghais zu sehen! Ab in die Dusche und es kann losgehen! Weil es noch nichts zu Mittag gab: zuerst traditionelles Essen Shanghais: Xiaolongbao, im Bambuskorb gedämpfte Teigtaschen mit Fleischfüllung, eingetunkt in Essig mit Chili. Und das alles für 7 RMB pro Person. Nächster Stopp: das schöne Tianzifang, das ich einfach mag weils dort schön ist (aber leider immer zuviele Leute sind). Vorher aber eine Runde durch den lokalen Markt! Und rein ins Gedränge! Aber es beweist sich jedes Mal wieder: es gibt da so viele Ecken und Gassen, sodass jedes Mal wieder eine unbekannte Ecke entdeckt wird! Und weil es da ja auch viele kleine Bars gibt, wird es auch Zeit für das erste Bierchen. Und nebenbei sind wir da vor der gemütlichen Hütte ein bleibtes Fotomotiv der Chinesen...

Als nächstes fahren wir nach Pudong, in die Bar des SWFC. Dieses Mal nicht auf die Aussichtsplattform mit dem hohen Eintritt, sondern das Geld lieber in einen Cocktail investieren und gemütlich im Sitzen den eigentlich gleichen Ausblick von nur wenigen Stockwerken weiter unten genießen! Eindeutig die bessere Wahl! Ein angemessener Sundowner, mit Blick über Shanghai, während die Sonne untergeht.


Zeit für ein bisschen Entspannung: Fussmassage, Pediküre und Maniküre zum Schnäppchenpreis! Auf dem Heimweg dann Abendessen - und da heute Street Food Tag ist, und der Hunger nicht allzu groß, gibt's gegrillte Fleisch- und Gemüsespiesschen beim Chinesen nebenan! Und langsam macht sich dann auch die Müdigkeit bemerkbar...

Dank Feiertag noch ein freier Tag für mich, also ein gemeinsamer Tag für uns vier! Ist ja Urlaub, also gemütlich bei mir frühstücken. Nachdem wir Lilly und Christian noch mit chinesischen SIM-Karten versorgt haben, lassen wir uns einfach mal der Nase lang zu Fuß durch Shanghai treiben. Klar hatte ich gewisse Ziele im Auge, aber dazwischen ist es ein spontanes rechts und links an den Kreuzungen. Einmal quer durch die schöne French Concession mit den alten und niedrigen Häusern und den vielen Bäumen, die im Frühling nochmal schöner ist als sonst mit dem frischen Grün, und all den Blumen an den Straßen. Und wenn uns nach einem Kaffee war, dann gabs da auch ein Plätzchen in der Sonne! Und dann waren wir plötzlich beim Jing'an Tempel, der von der Brücke aus vor den Glasfassaden der neuen Türme ein super Bild abgibt! Ein bisschen entspannen im Park nebenan, in dem alte Leute Tai Chi machen. Dann geht's eine zeitlang entlang der Nanjing West Road vorbei an unzähligen Einkaufszentren, bis wir dann in der Nähe des People Square wieder in die Seitenstraßen gehen - und einen Nachmittagssnack mit gebratenen Teigtaschen zu uns nehmen. Super Stärkung! 

Dann noch durch die volle und anstrengend Nanjing East Road, Bus wieder Ruhe war - und wir bald am Bund angekommen sind, mit einem fantastischen Blick auf die Skyline, bei perfektem Licht in der Dämmerung. Und welch ein Glück dass wir uns für diesen Augenblick ein Bier mitgebracht hatten. Besser wird's nicht!


6. April 2014

Vorzeitiges Osternest

Und schon ist der nächste Besuch aus der Heimat angekommen - jippppiiiieeeee! Einen Tag früher als ich im Kopf hatte, tja zum Glück hab ich dann zwei Tage vorher nochmal nach der genauen Ankunftszeit "am Montag" gefragt ... "aber wir kommen doch schon am Sonntag" :-))) Und der Osterhase hat erfreulicherweise schon vorab ein unglaubliches tolles Osternest mitgeschickt: Schokoeier, diverse Schokolade, Gummibärchen, Schinken, Salami, Wein - sehr perfekt! Danke Lilly, Christian & Kathi!!!