19. Februar 2013

Vietnam - ein Trip durch den Süden

Die Woche Feiertage wegen Chinesischem Neujahrsfest plus ein paar Urlaubstage macht einen schönen Zeitraum für einen Asienurlaub. Eigentlich war ja ein Mix aus Tauchurlaub und Land anschaun geplant. Aber da wir mal wieder spät dran waren mit Flug buchen, und uns dann auch nicht wirklich erkundigt haben, dass auch in Vietnam Neujahrsfest ist und daher jede Menge los ist was Flug- und Hotelbuchungen angeht, wurde quasi nichts aus dem Tauchurlaub, und die Route wurde etwas getrieben von den wenigen noch verfügbaren Inlandsflügen ;-) Nichtsdestotrotz wurde es ein schöner Trip durch den Süden des Landes! Startpunkt war Ho Chi Minh City/Saigon. Mit einem zentral gelegenen Hotel lässt sich die Stadt sehr gut erkunden, und so geht es zu Fuß los. Erste Auffälligkeit: 90% der Bevölkerung scheint einen Roller zu besitzen. So sieht dann auch der Verkehr aus, und entsprechend laut und dreckig ist es in der Stadt! Und: vor kurzem hat der erste Starbucks eröffnet ... und es gibt tatsächlich jeden Tag eine lange Schlange davor! Ansonsten hat natürlich fast alles wg. Neujahrsfeiertagen geschlossen, so auch die Märkte und viele Restaurants. Deshalb ist es relativ ruhig in der Stadt, dafür ist alles mit gelben Blumen dekoriert. Und das traditionelle Straßenessen gibt es natürlich trotzdem! Von deinem der neuen Bürotürme hat man einen super Ausblick über die Stadt (und ist weg vom Lärm); und die nötige Entspannung und Erholung von der Hitze gibt's bei unschlagbar günstigen und wirklich tollen Massagen. Und natürlich in einer Rooftop Bars, weg vom Lärm und der Hitze, bei einem kühlen Getränk, und in den Sonnenuntergang hinein! Den Magen voll schlagen kann man sich hier immer und überall: entweder bei einem der vielen "Küchen" auf der Straße, oder bei einem traditionellen Nudelsüppchen, oder ein einem der vielen tollen vietnamesischen Restaurants!

Der Ausflug in den eher chinesisch geprägten Stadtteil Cholon war etwas enttäuschend - natürlich alles geschlossen, sehr heiß, und nach ein oder zwei Tempeln weiß man auch wieder der Rest aussieht! Ausnahmsweise dann auch eine Kirche, überraschenderweise mit Flachbildschirmen und Staubwedeln in den Bänken... ich glaub wenn man in einer Stadt wie Shanghai wohnt, ist eine Stadt wie Saigon einfach "eine andere große, laute, dreckige" Stadt - sehr viele Sehenswürdigkeiten gibt es nicht ... daher wird es Zeit für den nächsten Stop: mit dem Flugzeug etwas in den Norden, nach Hoi An!

Das erste Highlight ist das Hotel: eine nicht allzu große Anlage, sehr ruhig, angelegt wie ein altes nobles großes Haus mit viel grün und kleinen Häuschen wo die Zimmer untergebracht sind, und sehr zuvorkommenden und netten Angestellten. Und nicht weit vom Zentrum des Ortes. Hoi An ist denkmalgeschützt, mit einer sehenswerten Altstadt mit vielen kleinen Häusern, Märkten, kleinen Läden. Sehr angenehm, und man könnte hier schon viele Sachen einkaufen! Die Stadt ist auch sehr bekannt für maßgeschneiderte Kleidung - aber das haben wir ja auch in Shanghai... Und sie ist bekannt für vielfältiges und leckeres Essen - was ich auf jeden Fall bestätigen kann! Nicht weit vom Ort gibt es einige Strände - leider ist es etwas windig und daher nicht ganz so warm ... aber ein tolles Abendessen am Strand entschädigt da für vieles!

Der zweite Tag wird dann eine Bootstour auf die Cham Inseln, etwa eine Stunde von der Küste. Es sollte auch zwei Tauchgänge werden... leider ist die Sicht beim erste so schlecht (wir haben uns schon gefreut wenn wir einen Fisch gesehen haben ;-)), dass wir anstatt dem zweiten Tauchgang lieber etwas mehr Zeit am dafür umso schönere Strand auf der Insel verbringen! Zuerst gehts mit dem Speedboot zum kleinen Ort, dann zu Fuß durch den Ort und wieder zurück zum Strand. Die Insel ist nicht groß, und die Leute leben hier schon sehr "basic" (aber trotzdem hört man aus irgendeinem Radio "Gangnam Style)... und entsprechend idyllisch und ruhig ist der Strand! Ein toller entspannender Tag...


Nach einem tolle Abendessen gehts dann in der Nacht zurück nach Saigon, und nach einer Dusche und Frühstück in einer endlos wirkenden Fahrt in den Ort Can Tho im Mekong-Delta, die sich wegen viel Urlauberverkehr von geplanten drei auf fast fünf Stunden verlängert. Wenn die Umgebung wenigstens schön gewesen wäre - aber außer Verkehr und Häusern sehen wir nicht viel... Endlich angekommen, checken wir auf unserem Boot ein, dass uns die nächsten 24 Stunden über den Mekong schippern wird! Ein tolles Boot, auf Alt gemacht, mit schönen Kabinen, und Bediensteten die anscheinend außer Lächeln nichts anderes kennen - und wir fahren den Mekong entlang. Im Mekong-Delta gibt es ja unzählige Ströme - größere und kleinere. Oft sind Menschen am Ufer angesiedelt, manchmal ist es einfach nur Natur. Zwischendrin kommt mal wieder eine Bootstankstelle oder eine Fischfarm... Am späten Nachmittag gehts mit einer kleinen Nussschale an Land, und wir sehen neben Banananenbäumen auch, wie Ananas, Papaya, Jackfrucht und andere exotische Früchte wachsen - wieder was gelernt! Und dürfen sie dann natürlich auch probieren. Kein Vergleich zu gekauften Früchten! Wenn man das mal gegessen hat, will man eigentlich nie wieder Obst aus dem Supermarkt kaufen! Zurück durch Reisfelder und Bananenbäume gibts Dinner an Board ... und bei Nacht sieht man dann einen unglaublichen Sternenhimmel - gar nicht so normal, wenn man in einer Großstadt lebt :-)
Am nächsten Morgen nach einem Frühstück auf Deck werden wir zuerst in kleinen Booten (mit den typischen vietnamesischen Hüten) durch kleine Kanäle gefahren. Auch hier ist jede Menge los, sie sind genauso Transportweg wie die Straßen an Land. Dann fahren wir zu einem der großen schwimmenden Märkte. Normalerweise sind hier hunderte kleinerer und größerer Boote unterwegs, die Obst und Gemüse verkaufen und kaufen. Ja auch hier ist wegen der Feiertage quasi nichts los - eigentlich schade, denn das wäre schon sehr interessant gewesen. Stattdessen schauen wir uns an, wie die süßen und klebrigen Kokosnuss-Süßigkeiten und Reiscracker produziert werden. Damit ist dieser Teil der Reise zu Ende, und es geht zurück nach Saigon für einen kurzen Zwischenstopp, und einem "Sundowner" Drink in eine der schickeren Bars der Stadt, mit Aussicht über die Stadt.

Mit dem Bus gehts auf einer fünfstündigen Fahrt nordöstlich von Saigon in den Ort Mui Ne. Nach ein paar Schwierigkeiten beim Einchecken gehts die erste Nacht dann doch ein ein anderes Hotel (zugegeben nicht der tollste Standard) - aber dafür gibts dann als Entschädigung im ursprünglich gebuchten Hotel erst mal Frühstück am Strand, und einen Massagegutschein. Der ist dann auch dringend notwendig - denn nach einem ausgedehnten Spaziergang am schönen Strand bei Sonne und Wind ist die Haut dann doch eher rot als braun geworden - und so tut eine Aloe-Vera-Behandlung sehr sehr gut... Der Ort ist aus irgendeinem Grunde sehr auf russische Touristen angepasst - fast jedes Geschäft hat neben vietnamesisch auch russische Beschriftungen - entsprechend viele russische Touristen sind unterwegs! Außerdem ist es ein Mekka für Kitesurfer - eine Kitesurf-Schule reiht sich an die nächste! Neben den vielen Hotels und Läden am Strand gibt es auch den ursprünglichen Fischerort mit vielen kleinen Booten. Und auch deswegen gibt es hier unglaublich guten Fisch und Meeresfrüchte - für sehr wenig Geld!

Der zweite Tag startet wieder mit einem tollen Frühstück am Strand und ein paar sehr entspannten Stunden. Am Nachmittag steht dann ein Trip zu den berühmten Sanddünen an. Erster Stopp ist aber der sogenannte "Fairy Stream", ein kleiner Flusslauf durch sehr bizarres und ungewöhnliche Landschaft: roter Sand, weiße Kalksteinfelsen - und endet an einem Wasserfall. Eine halbe Stunde weiter sind dann die weißen Sanddünen - wie aus dem Nichts taucht unglaublich weißer Sand auf, durch den Wind zu einigen größen Dünen geformt! Einige Kilometer entfernt dann Dünen aus rotem Sand - und dort bleiben wir dann auch zum Sonnenuntergang ... und so geht ein schöner und erholsamer Urlaub in einem tollen Land mit sehr netten Menschen zu Ende (mal abgesehen von einem langen Trip durch die Nacht zurück nach Saigon, und dann per Flug mit Verspätung zurück ins kalte Shanghai - mit Temperaturunterschied von 30 Grad...)!


...und mehr Fotos wie immer im Picasa Fotoalbum!