Aber dazu lassen wir uns einen Tage Zeit - erst durch eine endlos scheinende Stadt - oder vielmehr Häuser an der Straße entlang. Und jeder zweite verdient sich hier anscheinend Geld mit Steintempel oder Steinskulpturen! Dann wirds etwas grüner - Bananenbäume und anderes, und Maisfelder. Erster Stopp ist an einem der Strände: schwarzer Sand! Wir kommen zwar etwas früh - das halbe Dorf scheint da noch mit Strand putzen beschäftigt zu sein!
Nächster Stopp ist dann eine der Plantagen hier, auf der alles mögliche Exotische wächst: Bananen, Papaya, Zitronengras, Ingwer und alle möglichen Gewürze, die hier dann getrocknet und weiterverarbeitet werden, Chili, Kakao ... und logischerweise gibts dann auch Kostproben: Zitronengrastee, Ingwertee, Chili-Kakao, Balinesischer Kaffee usw (und klar hat man die Möglichkeit das auch alles dann gleich zu kaufen, weil's so gut schmeckt! ;-)).
Inzwischen kommen wir auch Gunung Batur näher - und zwar taucht er auf als wir auf einer relativ hoch gelegenen Straße unterwegs sind und sich dann plötzlich die Aussicht öffnet: auf den gleichnamigen See, mit dem Vulkan im Hintergrund! Spektakuläres Bild mit den Wolkenformationen! Da unten ganz hinten am See werden wir übernachten - und dann den Vulkan besteigen!
Nur bis dahin bleibt noch etwas Zeit - für ein paar Zwischenstopps, und eine Runde um den Vulkan rum! Ein Besuch in einem der größten Tempel ist der nächste Halt - nicht am größten, denn da ist es wohl unglaublich touristisch und nicht so angenehm - dafür umso weniger im Pura Ulandanu Batur! Am Eingang gibts erst mal einen Sarong - und es sind quasi keine Touristen unterwegs - dafür umso mehr Einheimische - da Samstag ist und noch dazu "dark moon", kommen viele in den Tempel. Die Frauen bringen in einer riesigen Schüssel auf dem Kopf kleine Körbchen mit Reis, Blumen und Räucherstäbchen - das wird sowieso jeden Tag überall gemacht - vor jedem Haus, Geschäft, Eingang... Wirklich mal ein sehenswerter Tempel! Und auch von hier aus hat man den Blick auf den Vulkan und den See - wie von überall ab jetzt!
Nun fahren wir weiter, vorbei an eher touristischen Dörfern, wo die lokalen Straßenverkäufer auf ihre nächsten Opfer warten - und dann hinunter an den Fuß des Berges, wo der Tourismus noch nicht wirklich angekommen ist. Hauptbeschäftigung ist hier das schwarze Lava-Gestein und den Sand zu sieben, das von den vielen Eruptionen in den verschiedenen Jahren verfügbar ist, zu verarbeiten und in die ganze Insel zu karren. Und Gemüse anbauen - endlose Tomaten-, Chili-, Zwiebel- und andere Gemüsefelder sind hier zu sehen, dazwischen immer mal wieder ein paar Häuser, wo in einfachsten Verhältnissen gehaust wird. Natürlich hat unser Guide zu allem eine Geschichte zu erzählen - und wirklich zu jeder. Er ist ein lustiger junger Kerl, der auch gern mal die ein oder andere nicht ganz reale Geschichte dazu kennt - und wirklich gut drauf ist! Wie findet man den? Indem man über Lonely Planet herausfindet, wie man Vulkane besteigen kann, und dann einfach mal einen anschreibt - und ein bisschen Glück hat. Naja, und dann sind wir in Toya Bungkah, dem kleinen Ort am See angekommen. Und eigentlich sollten wir in diese Unterkunft am See, aber die wird anscheinend grad umgebaut weil sie der Onkel vom Guide verkauft hat und mit seiner japanischen Frau nach Japan gegangen ist. Auf jeden Fall haben wir dort kein Zimmer. Aber der andere Onkel vom Guide hat da zufällig ein Zimmer - zwar nicht am See, aber trotzdem schön. Hm - schon alles etwas komisch... aber mei, schau ma moi was das wird - wir beide haben ja ein bisschen Reise-Erfahrung. Der Onkel hat dann auch wirklich ein Zimmer frei (eins von den zwei die er hat) - etwas außerhalb des Ortes, quasi im entstehenden "In-Viertel" - sehr neu, unglaublich ruhig, unglaublich toller Blick auf den Vulkan, v.a. bei Sonnenuntergang, und auf den See. Alles noch im Aufbau, deswegen gibts auch sein "Restaurant" noch nicht - aber er bietet uns trotzdem an, ein Abendessen zu machen... wir wollen ja keine Umstände machen und lehnen ab. Wie wir später erfahren, gab es da wohl auch ein paar Dispute mit dem neuen Eigentümer der anderen Unterkunft, und jetzt lotst der Guide eben Anfragen zu seinem anderen Onkel, wenn er die über seine E-Mail-Adresse angefragt wird. Geht hier alles irgendwie, man muss halt ein bisschen flexibel sein - no worries ;-) Auf jeden Fall gehen wir dann erst mal ins Dorf - da sind wir natürlich das Highlight - zu Fuß als Ausländer unterwegs, und zu einer Zeit (kurz nach der Regenzeit) in der hier quasi keine Touristen unterwegs sind, vieles geschlossen hat, und die meisten auch nur zur Vulkanbesteigung kommen. Egal - spricht ja jeder Englisch hier, und die Leute sind unglaublich nett, und so finden wir natürlich ein Restaurant das uns einen leckeren Fisch zubereitet - einer der lokalen Spezialitäten hier! Zurück in der Dunkelheit - und mit ein paar kühlen Bier (die gar nicht so einfach und v.a. nicht günstig aufzutreiben waren) für die Terrasse. Und wie spektakulär in dieser ländlichen Gegend: kein Geräusch außer die Musik aus dem Tempel im Ort, völlige Dunkelheit - und unzählige Sterne! Wirklich Wahnsinn. Dank iPad App für Sternenbilder für uns Amateure dann auch eine schöne Beschäftigung, die verschiedenen Sternbilder anzuschauen - und die sieht man noch dazu alle! Unglaublich. Aber irgendwann brauchen wir dann Bier-Nachschub - also den Besitzer in seinem Haus nebenan besucht, der uns dann auch gleich noch seinen Internetzugang gibt (den wir erst mal richtig einrichten)... und ein Bierchen mit uns mittrinkt - und gleichzeitig ein paar Hinweise bekommt, wie er denn sein neues Hotel richtig zu laufen bringt ;-)
So, und um halb 4 Uhr morgens klingelt dann auch schon der Wecker: Zeit aufzustehen, Sunrise Volcano Trekking ruft! Nach einer kurzen Fahrt mit dem Auto gehts 2 Stunden bergauf durch die Dunkelheit - erst durch den Wald/Dschungel, dann über loses Lava-Gestein. Ganz schön warm hier um diese Uhrzeit! Und bis auf ein paar laute australische Wandergruppen (hier auf der Insel gibts hauptsächlich australische Urlauber) eine unglaubliche Stille - manchmal mit Blick auf den Sternenhimmel, manchmal zieht es ganz schnell wieder zu. Und dann sind wir oben angekommen - immer noch dunkel, aber klar gibts da ein Zelt, und Tee und Kaffee... bis zum Sonnenaufgang. Der wäre sicher schön gewesen, wenn nicht Wolken und Nebel alles verdeckt hätten, und der Wind und feuchte Nebel das ganze nicht so kalt gemacht hätten auf 1.700m - aber das ist hier wohl öfter so. Naja, welch ein Glück dass wir am Tag vorher unserem lustigen Guide noch erzählt haben, wie das in Bayern so üblich ist: wenn man auf dem Gipfel ankommt, gibts a Gipfe-Hoibe. Und so hat er dann auch 3 Bier dabei - hat er auch noch nie gemacht, und hat logischerweise auch sonst keiner. Und dann gibts eben erst mal Frühstück: warmen Bananentoast und gekochte Eier - und das alles gekocht vom Vulkan (und ich muss sagen, ein so perfekt gekochtes Ei bekommt man selten!!!)! In den kleinen Felsspalten und -höhlen ist der Dampf wirklich heiß (und ich meine wirklich heiß - da verbrennt man sich schon mal die Hand wenn man da nah dran ist), sodass das hier ganz normal ist!
Und plötzlich zieht es dann auf - und der Ausblick auf Gunung Agung, den See, den Fuß des Berges ist wirklich spektakulär. Und plötzlich ist der Nebel wieder da - und wieder öffnet sich ein Sonnenfenster.
Wir hatten uns ja für die lange Tour entschieden - nicht einfach wieder runter, und auch nicht nur um den inneren Krater rum, sondern um den inneren und dann noch um den zweiten rum. Es geht wieder quer über die Felsen, durch Vulkangestein und schwarzen Lava-Sand - leider haben wir beim Abstieg nicht mehr so viel Glück mit dem Nebel - aber ein bisschen Sicht ist ab und zu drin. Es gibt hier auch unglaublich viele Affen, die einem ganz gern mal das Essen wegschnappen... Und dann gehts wieder den Berg runter - zugegeben, schon eine nicht ganz unanstrengende Tour über insgesamt 6 Stunden - v.a. um diese Uhrzeit! Umso schöner wird jetzt eine kühle Dusche, und ein ruhiges zweites Frühstück mit Banana-Pancakes... und eine Fußmassage! Eigentlich wäre ein Besuch in den Hotsprings (hier gibts wegen des Vulkans viele natürliche heiße Quellen) auch noch schön gewesen... aber leider zeitlich nicht mehr drin.
So, der Wochenendtrip von Michi geht mir der Fahrt zum Flughafen zu Ende - und für mich gehts weiter in den äußersten Osten der Insel - mit Stop in Tirta Gangga bei den königlichen Gärten, schön angelegt mit viel Wasser und Blumen; und dann Pura Lempuyang. Wieso das sein musste, weiß ich bis heute nicht: ein Tempel auf einem Berg (was erst mal nicht verkehrt ist) - aber vorher muss man 1700 Stufen hoch (nach einer 6-stündigen Bergtour nicht ganz ohne). Aber die Aussicht soll unglaublich sein.
Und dann fängt der Strandurlaub an: morgens gehts mit dem Speed Boot in 1,5 Stunden auf die kleine Insel Gili Trawangan. Die gehört (wie die beiden anderen Gili-Inseln) zu Lombok - und ist Tauchparadies, Strandparadies, Entspannungsparadies. Keine Autos oder Motorräder, nur Fahrräder und Eselgespanne. Die Wege sind zum größten Teil aus Sand, überall gibt es kleine Bungalows, Restaurants und Liegestühle am Strand. Ja, ich glaub hier kann ich es die nächsten 3 Tage aushalten. Der Bungalow ist mitten in einem penibel sauberen Garten, mit Bad aus Stein und offenem Dach. Türkisblaues Wasser, weißer Strand, etwas sehr warm (aber man muss ja nix tun hier).
Dann wirds Zeit für eine lange Wanderung durch die Reisfelder - ok, erst mal lang eine Straße entlang, aber dann endlich durch die grünen Reisterrassen, und vorbei an kleinen Orten, in denen man dann auch die meisten der Häuser für mehrere Wochen mieten kann - hinkommen tut man da aber nur mit Motorrad oder teilweise nur zu Fuß! Es ist dann doch heißer und länger als gedacht - daher tut die Dusche und Massage danach sehr sehr gut!
Der letzte Tag ist dann nochmal eine Tour durch die Insel: Besuch beim Wassertempel Puru Danu Bratan, in den Bergen in einem See weiter im Norden. Mit einem Stopp auf einem der lokalen Märkte mit unzähligem Obst, Gemüse, Snacks. Was es nicht so alles an Früchten gibt... sehr interessant - und sehr gut! Und dann zu den berühmten Reisefeldern von Jatiluwih, vorbei an kleinen Dörfern, durch die Berglandschaft auf kleinen Straßen. Und unzähligen Gemüsefeldern und Reisterrassen.
Und weil noch etwas Zeit ist bis zum Abend, dann noch der Umweg an die äußerste Südspitze der
Insel: zum berühmten Ulu Watu. Auf dem Weg dahin merkt man schon dass das hier der Teil der Insel ist, in dem die Touristen Urlaub machen: um Kuta, Seminyak und Denpasar rum ist der Verkehr unglaublich viel - entsprechend lang dauert es dann auch bis da runter! Hat sich das gelohnt? Vielleicht - der Anblick ist schon spektakulär: