13. Mai 2012

Beijing

Bis jetzt war ich ja nur immer dienstlich in Peking, aber dieses Mal blieb endlich mal Zeit, auch ein Wochenende dort zu verbringen - logischerweise mit ein bisschen Sightseeing.

Der Samstag fing mit Regen an... also erst mal aufs Laufband, und gemütlich Frühstücken im Hotel. Und plötzlich war die Sonne auch da (und blauer Himmel - man glaubt es kaum), und das hieß perfektes Wetter für den Besuch des Sommerpalastes! Er liegt etwas außerhalb der Stadt, und früher haben sich dort die chinesischen Herrscher quasi erholt. Und sowas ähnliches kann man dort jetzt auch machen. Wenn man erst mal an allen Souvenirverkäufern beim Eingang vorbei ist, kommt man zur sogenannten Suzhou Street mit kleinen Shops und Restaurants am Fluss bzw. Kanal. Danach gehts steil die Treppen hoch durch kleine Pavillons, Steinformationen, Gärten, Tempel, bis man oben angekommen ist. Leider sieht man nur durch die Bäume hinunter auf den großen See, aber insgesamt ist es wirklich schön! Logischerweise sind - wie überall - viele Chinesen unterwegs, und man kann nicht wirklich irgendwo die Ruhe genießen. Aber immerhin etwas Abwechslung vom Stadtlärm! Und wg. dem Regen am Morgen und relativ starkem Wind ist die Luft sehr angenehm!

Wieder unten angekommen, gehts am See entlang - leider weniger wirklich in Ruhe, stattdessen gleicht das Ganze einer Massenwanderung ;-) Auf dem See gibts jede Menge Tretboote, aber bei dem Wind ist es entsprechend schwierig, voranzukommen (bzw. nicht wie die meisten dann am Rand des Sees zu landen!). In den Pavillons versuchen sich meistens ein paar Chinesen mit einem kleinen Radio an chinesischen Opern, aber so richtig gut klingt das nicht :-)
Das Wetter ist wirklich traumhaft, und irgendwo gibts dann doch ein relativ "ruhiges" Plätzchen um die Sonne zu genießen!
Und obwohl ich vor 5 Jahren schon mal hier war - an alles konnte ich mich nicht mehr erinnern!

Natürlich musste dann noch ein Besuch des Olympiageländes sein! 2007 war es noch eine ziemlich große Baustelle (vgl. Fotos von damals), aber inzwischen ist es eine Art Flaniermeile geworden, mit viel Platz und auch einigem Grün! Natürlich wollen hier viele die Olympiasouvenirs verkaufen, und man kann logischerweise auch Touren buchen. Leider war keine Zeit mehr für einen Besuch im Stadion... aber das war ja sicherlich nicht das letzte Mal in Peking! Und anscheinend ist der ganze Olympiapark abends schön beleuchtet ... also ein Grund nochmals zu kommen!

Und zum Abendprogramm: auch in Peking gibts logischerweise gute westliche Küche (z.B. tolles Steak), und Bars in denen man sich vorkommt wie irgendwo in Europa!

Erster Programmpunkt am Sonntag ist der Besuch des Temple of Heaven. Wie der Name schon sagt, ein Tempel, und außenrum ein ziemlich großer Park. Nachteil davon: das Grün ist i.d.R. eingezäunt, und der Besucher hat sich auf den Wegen zu halten. Aber wg. der Größe gibts auch sehr ruhige Gegenden dort. Und: eine der Sonntagsbeschäftigung der Chinesen ist, in den Park zu gehen und dort zu zu chinesischer Musik zu tanzen! Oder auch chinesische Oper nachzusingen. Fotos und Videos gibts auf Picasa (und die schlechte Tonqualität liegt nicht an meiner Kamera!). In einem Teil des Tempels steht der "Round Altar", und offensichtlich ist es so, dass man sich dort hinstellt und etwas sagt, und durch die ganze Architektur alles lauter ge-/erhört wird. Kann man sich also vorstellen, dass dort jeder Chinese stehen will (und natürlich davon ein Foto braucht).

Dann reichts auch mit Sightseeing (schließlich hab ich ja das meiste schon mal gesehen, und es muss auch für weitere Wochenende noch was zu tun geben). Und weil das Wetter auch nicht so toll ist, passt das perfekt für ein paar Stunden Shopping im Silk Market. Das ist ein 6-stöckiges Gebäude, mit hunderten kleinen Läden, jedes Stockwerk hat etwas bestimmtes zu verkaufen: Taschen/Koffer, gefälschte Markenklamotten, Elektronikartikel, Schmuck, Seidenartikel, Souvenirs... genug zu tun (und extrem anstrengend, wenn man bei jedem kleinen Stand von einem Chinesen angeredet wird, ob man denn das kaufen möchte... und etwas irritierend, wenn mich die Chinesen auf russisch ansprechen; offensichtlich gibt es eine größere russische Community in Peking, und blond+blauäugig wird wohl mit Russland verbunden hier). Ein Einkauf ist natürlich jedesmal mit Handeln verbunden, und insgesamt gibt es schon ein paar Schnäppchen, und für wenig Geld viele nachgemachte Sachen zu kaufen! Das ist also im wahrsten Sinne des Wortes ein Shoppingmarathon (und vermutlich auch anstrengender als ein richtiger Marathon)!

Zeit für ein bisschen Entspannung in der Houhai-Gegend: am See gelegen und mit einigen Hutongs (einstöckige chinesische, eigentlich alte Häuser, von denen viele schon dem Bauboom zum Opfer gefallen sind, aber in bestimmten Gegenden wieder aufgebaut werden), und vielen Restaurants, kleinen Läden und Bars mit Dachterrassen & Live-Musik!